Am Krähenberg bei Fienstedt

Das Saaletal wird zu beiden Seiten von zahlreichen Bergen eingerahmt. Einer von ihnen ist der Krähenberg in der Nähe der Ortschaften Fienstedt und Zaschwitz. 

Eine Idee, warum er diesen tierischen Namen trägt, findet sich in der Geschichte vom Katapult-Turnier. Und dass man in den Herbstnebeln hier mystischen Gestalten begegnen kann, liest man in der Geschichte von der Nebelnixe.

Bei einem Spaziergang von Fienstedt über die Felder zum Saaleufer begegnet man im Herbst vielen Raben und Krähen. Gemeinsam mit den kühleren Winden kommen sie zum Überwintern aus dem Norden zu uns. Aber nicht nur das Wetter treibt sie ins Salzatal. Und nicht nur die Krähen treffen sich hier jedes Jahr. Doch lasst uns die Geschichte von vorne beginnen.

Seit vielen tausend Jahren kommen im Herbst, wenn die Felder abgeerntet und umgepflügt sind, bei Fienstedt die Kobolde aus aller Welt zusammen. Sie treffen sich, um ihren wichtigsten sportlichen Wettkampf auszutragen: das Katapult-Turnier! 

Am Fuße des Krähenbergs stand ein alter Weidenbaum. Seine Zweige tauchten wie lange Strohhalme in die Pfützen. Die heißen Sommer der vergangenen Jahre hatten ihm zugesetzt, so dass er nun dankbar das kostbare Nass aufsog. Zugleich verbarg er ein Geheimnis, das den Anwohnern der Nachbardörfer schlaflose Nächte bereitete.

Der letzte Herbststurm hatte so heftig gewütet, dass die Dächer undicht und die Keller nass waren. Zugleich hatte er ein unbekanntes Wesen in die Gegend gespült, von dem man sich unheimliche Geschichten erzählte.