Die Eismühle bei Beesenstedt
auch bekannt als Frau Holles Sommerhaus

Vor vielen Jahren gab es einen glühend heißen Sommer. Selbst hoch oben in den Wolken, wo Frau Holle wohnte, schwitzten alle um die Wette. Goldmarie und Pechmarie waren in den Ferien und die gute Frau Holle langweilte sich fürchterlich. Die Kinder auf der Erde spielten den ganzen Tag im Freien, sie badeten, fuhren mit dem Rad und kühlten sich beim Eisessen ab. Niemand rief nach den Schneeflocken aus Frau Holles aufgeschüttelten Betten. Da beschloss sie, ebenfalls Urlaub zu machen! Mit dem Notwendigsten im Gepäck verließ sie das Wolkenhaus und reiste mit einer Sternschnuppe zur Erde.

Abseits von Beesenstedt wurde sie in einem Wäldchen abgesetzt. Frau Holle entdeckte an einem Bachlauf ein verlassenes Gebäude mit einem alten Mühlrad. Hier gefiel es ihr! Sie richtete sich gemütlich ein und reparierte alles, was kaputt war. 

Frau Holle entdeckte an einem Bachlauf ein verlassenes Gebäude mit einem alten Mühlrad. Hier gefiel es ihr! Sie richtete sich gemütlich ein und reparierte alles, was kaputt war. 

Als das Wasserrad wieder funktionierte, sprang der Bach begeistert über die hölzernen Schaufeln. Leider führte er bei der sommerlichen Hitze nicht genug Wasser, um es anzutreiben. Da griff Frau Holle nach einer mannshohen Kurbel und gab dem Rad einen kräftigen Schubs. Mit ohrenbetäubendem Krachen und Poltern begann es sich in Bewegung zu setzen. Doch was war da los? Als die Wassertropfen übers Rad liefen, verwandelten sie sich in kleine weiße Schneeflocken. 

In einem Jahr wäre das kühle Vergnügen in der Eismühle beinahe ausgefallen. Davon erzählt diese Geschichte:

An manchen Tagen, wenn in der Eismühle die Besucher ausblieben, war Frau Holle einsam und wünschte sich Gesellschaft. 

Da kam es gerade recht, dass einmal ihre Patenkinder Hänsel und Gretel die Ferien bei ihr verbrachten. Beide hatten versprochen, bei der Arbeit zu helfen. 

Frau Holle freute sich auf die zwei und machte Pläne für die gemeinsame Zeit.